Dieser Song ist auch auf dem Nemo-Album "Abfall" (2003) vertreten gewesen und basiert auf einer gleichnamigen Kurzgeschichte von Marion Zimmer Bradley..

Lyrics: Nemo & S-Rok; Inst.: Krutsch; Recorded & mixed @ Krutschhausen by Krutsch, 2003; Mastered @Muckemob MoreBeat 2.1 by Basz T, 2005

Songtext

[Nemo:]

Beschreibt die Farbe grau deinen momentanen inneren Zustand haargenau,
dann lass dich verzaubern, und tauche ab in die Welt von der Geschichte, die ich erzähle.
Ich habe sie gewählt für dich - so pass jetzt auf! Schließe die müden Augen,
genieße die Augenblicke des Friedens. Der Schein trügt. Warum denn lügen?
Glauben, die sich wie süße Raupen entpuppen, allerdings als falsch.
Vertraue für Sekunden einem Fremden. Lass dich fallen; ich geb dir Halt.

Es war ein stinknormaler Tag, Abgase - die in der Atmosphäre lagen..
er - gerade auf dem Weg zur Arbeit, schwerbeladen
mit Akten und negativen Emotionen, die ihn packten.
Kerzengerade saß er im Abteil und zeigte die Fahrkarte. Er sagte:
Ich weiß nicht, wer da wartet und muss die nächste Station raus,
aber bevor ich an Herzversagen draufgeh, jump ich lieber vom Hochhaus!
Am nächsten Tag ging er in den Park, statt in die Arbeit,
und was sich da ereignete, ist unglaubwürdig aber Wahrheit.
An diesem seltsamen Tag zeigte die Sonne ihr Gesicht,
offenbarte sich; denn die Wolken wichen plötzlich - kitschig wie ein Gedicht.
Als er den Park betrat, der seltsamerweise menschenleer war,
durchströmten die schönsten und höchsten Gefühle bereits seine gesamte Nervenbahn.
Die Erde stand für ihn still. Bei jedem weiteren Schritt
fiel mehr goldener Staub vom Himmel und wurde Teil seines Glücks.
Von der Freiheit entzückt blieb er in der Mitte des kleinen Parks stehen,
fiel auf die Knie - weinend, um Gnade flehend, demütig seine Arme hebend.
Da geschah es! Schwebend küsste er den feinen Staub, der
von den Flügeln der schier unzähligen Wesen herrührte, die gerade auftauchten.
Dieser Moment ist zu kostbar, um seinen Augen nicht zu glauben.
Tausende Schmetterlinge verschiedenster Farben erschienen im wahrsten Traum.
Er wachte auf - und alles war beim Alten; keiner würde ihm glauben.
Aber der Staub der Flügel in seinem Gesicht ließ ihn wissen, dass sie nur zu taub sind..

Ein kleines Geheimnis: Der beschriebene Mann war ich.
In der Bank zu sitzen ist langatmig, aber wenn irgendein Verstand zerbricht,
siehst du: Äußere Freiheit nützt nichts, wenn du in dir gefangen bist.
Dein Ego hält dich im Zangengriff und lähmt dein wahres Selbst wie durch Schlangengift..

[Chorus:]

Glaubst du an hunderttausende bunte Farben, in unseren Sagen verborgen,
haben das Potenzial, dich aufzumuntern. Erwache aus schlafenden Horden!
Sprachlos geworden, angesichts verheißungsvoller Zeichen,
die Geheimnisse aufzeigen, teilen wir gemeinsame Sichtweisen.
Wenn alle Stricke reißen - schlicht und ergreifend - zeigt sich ein Mirakel.
Begeistert, wie ein Kleinkind.. an diesem Tag stand die Zeit still..
Gemeint ist der Tag, an dem alle Schmetterlinge mit dir vereint sind
und frischen Wind in deinen Geist bringen, so dass wir alle endlich frei sind.

[S-Rok:]

Es war ein Tag wie jeder andere.
Wer konnte ahnen, dass die Welt sich wandelte?
Er begann mit den ewig gleichen
grauen Gesichter der Leichen,
auf den Straßen versammelt, gefangen im Käfig
des Marktes, stetig der Werbung untertänig,
im modernen Termitenwohnungsbau eingepfercht, überheblich
isoliert, anonym gegenüber allen anderen - permanent eklig.
Die Suche nach Herzlichkeit - vergeblich..
Es war das Zeitalter des Betons und der Halbleiterprozessoren,
das Jahrhundert der Wirtschaftswunder und der Mediengestaltungsprofessoren..
Also, wie konnte ich es glauben? Zumindest fiel es mir schwer..
ich hatte Rauch in meinen Augen, mitten im verwirrenden Verkehr.
Der Strom der Willenlosen und Toten verschwand, und ich war umwoben
von den friedlichen Düften des Frühlings, und Melodien von oben
kamen hernieder von einem Vogel aus den Wipfeln der Bäume. Die Wogen
geglättet.. ein Schmetterling bettet sich auf meine Hand. Im Soge
dieser Impressionen geboren: ein Gedanke an die Ewigkeit.
Ich tanzte vor Glückseligkeit...!
Ich wähnte mich unter Drogen, als ich mich wiederfand in der Wirklichkeit und die harten
Gesichtszüge der entarteten Stadt mich anstarrten,
verwirrt ob meines Tanzes durch die Straßen -
ich hielt mich selbst für verrückt..
Doch meine Hand barg noch den zarten
Schmetterling aus jenem Garten..
Ich sehnte mich zurück,
jeden Tag und jeden Moment, jede Sekunde, die rennt,
werd ich abgelenkt von Gedanken, die ich denk -
an grüne Wiesen und Blumen, die sprießen,
wie sie duften und riechen.. an all den inneren Frieden....
und nach sieben Jahren geschah es wieder; die Welt, sie war im Rande
eines tiefen Abgrunds - eine Schande für sich selbst. Aber dann verschwand sie,
die Maskerade. Und auch andere erkannten diesen Wandel,
diesen langen Riss im dünnen Band der
Realität, und dann schlossen sich die Geister
der Menschen, die lieben und weiser als die meisten
sind zusammen und führten den Wandel herbei.

Die riesigen Türme der Stadt erschienen nie wieder -
nur noch ich auf jener Wiese mit der Frau, die ich liebe....

[Chorus:]

Glaubst du an hunderttausende bunte Farben, in unseren Sagen verborgen,
haben das Potenzial, dich aufzumuntern. Erwache aus schlafenden Horden!
Sprachlos geworden, angesichts verheißungsvoller Zeichen,
die Geheimnisse aufzeigen, teilen wir gemeinsame Sichtweisen.
Wenn alle Stricke reißen - schlicht und ergreifend - zeigt sich ein Mirakel.
Begeistert, wie ein Kleinkind.. an diesem Tag stand die Zeit still..
Gemeint ist der Tag, an dem alle Schmetterlinge mit dir vereint sind
und frischen Wind in deinen Geist bringen, so dass wir alle endlich frei sind.

Infos & Lyrics: Sag was - Sonnenschein - Caramel Nougat Fux - Erdnüsse - Schweinehund Pt. I - Soldaten - Sterben - Karma - Licht aus - Goldkind - Album - Dank und Grüße